Energieautarkes Hotel Haffhus

Sektorkopplung als Grundidee

31.7.2025

Das „Haffhus“ ist eine Hotelanlage im Seebad Ueckermünde, im Norden Deutschlands, die Erweiterung 2017 umfasste nicht nur einen Außenpool und 17 neue Zimmer, sondern auch den Ausbau von einer Sauna auf vier. Der Hotelbetrieb benötigt rund 500 kWh täglich.

Man beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Energie bzw. dem Verbrauch im Detail und 2018 wurde im Zuge der Erweiterung auch die gesamte Energieversorgung neu gedacht.


Das Ergebnis ist spannend:
Es gibt ein Holzvergaser-BHKW, das für Wärme und Strom sorgt und zwar gemeinsam mit Photovoltaik und Wärmepumpe. Was es nicht mehr gibt, ist ein Stromnetzanschluss, d.h. das System läuft off-grid und vermeidet damit Kosten für den Netzzugang bzw. Lastspitzen.



Die Basis der Energieversorgung ist der selbst erzeugte Strom aus der 118 kWp PV-Anlage. Ein Batteriespeicher mit 500 kWh Kapazität speichert in etwa den Tagesbedarf und stellt zudem das 50-Hertz-Netz für das Hotel. Stromüberschüsse nimmt hauptsächlich die Wärmepumpe auf und liefert bis zu 150 kW und somit die Hauptleistung im Sommer. In den kälteren Monaten übernimmt neben der Wärmepumpe ein Holzgas-BHKW mit 44 kW thermischer und 18 kW elektrischer Leistung die Deckung des Energiebedarfs. Als Backup für die Sommermonate dienen vier kleinere BHKWs mit jeweils 14 kW Leistung.

Eine Eigenschaft von leistungsstarken PV-Anlagen und KWK-Anlagen ist, dass sowohl auf der thermischen als auch auf der elektrischen Seite Überschüsse entstehen können, die sinnvollerweise im autarken Netz gut genutzt werden oder sonst „irgendwo hin“ müssen. Wenn die Wärmepumpe, die E-Lade-Stellen oder andere Verbraucher wie die dezentralen Frischwasserstationen in den Appartementhäusern. keinen Bedarf haben, wird über die Anlagensteuerung vollautomatisch dafür gesorgt, dass die Heizstäbe in den sieben Pufferspeichern genügend Leistung abnehmen - immer abhängig von der Belegung in den Appartementhäusern. Auch die Erweiterung des Batteriespeichers ist Thema.

Die BHKWs produzieren zu etwa zwei Drittel Wärme, die - wenn keine anderen Abnehmer Bedarf haben - im Außenpool gespeichert wird. Die Anhebung der Wassertemperatur um 1° C bedeutet bereits die Aufnahme von 200 kWh der überschüssigen Wärme.

Die Steuerung ist intelligent und flexibel auf Basis der frei programmierbaren Geräte der x2 Serie der Technischen Alternative, einem österreichischen Betrieb, der seit 1989 intelligente Regelgeräte für die Heizungs- und Gebäudetechnik entwickelt und produziert.

Quellen bzw. weiterführende Infos:
https://www.ta.co.at/referenzprojekte/hotel-haffhus/?utm_source=energiebau&utm_medium=advertorial&utm_campaign=brand&utm_content=haffhus

https://www.haffhus.de/




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