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Offener Brief zeigt zukunftsfähigen Weg
Ein Appell von Vertreter:innen von Industrie, Forschung, öffentlicher Verwaltung und Architektur an die Regierungsverhandler für eine Bau-Politik mit Weitblick.
Die zivilgesellschaftliche Initiative „Bauen ohne Boden“, bestehend aus Vertreter:innen von Industrie, Forschung, öffentlicher Verwaltung und Architektur, setzt sich für nachhaltiges Bauen und Wohnen ein. Unser Fokus liegt auf Bodenschutz, Energieeffizienz und Klimaschutz, kombiniert mit einer Belebung der Baukonjunktur. Angesichts der derzeitigen Rezession - der längsten seit 70 Jahren - möchten wir auf die zentralen Herausforderungen hinweisen und mahnend auf die Chancen eingehen, die eine kluge Förderpolitik für Wirtschaft und Gesellschaft bieten kann.
Eine Stop-and-Go-Politik bei Förderungen zerstört Vertrauen und hemmt Investitionen. Die Folge wäre ein Einbruch von Wertschöpfung und Beschäftigung, vor allem in der Bauwirtschaft, die als Motor der Volkswirtschaft gilt. Zudem könnte dies zu einem Rückschritt bei den Klimazielen führen, der wiederum hohe Kompensationszahlungen ins Ausland notwendig machen würde.
Wir erkennen die Notwendigkeit der Budgetkonsolidierung an. Dennoch müssen Wirtschaftsimpulse gesetzt werden, um die Rezession zu überwinden und Eigentum zu sichern. In diesem Sinne schlagen wir folgende Maßnahmen vor:
Gut konzipierte Förderungen haben volkswirtschaftlich einen Multiplikatoreffekt von bis zu 4:1. Sie stabilisieren Märkte, schaffen Arbeitsplätze und generieren Steuereinnahmen. Gleichzeitig reduzieren sie soziale Kosten, beispielsweise durch weniger Arbeitslosigkeit. Immobilien machen etwa zwei Drittel des Vermögens der österreichischen Haushalte aus. Unzureichende Instandhaltung und thermische Ertüchtigung würden dieses Vermögen gefährden und die soziale Sicherheit schwächen.
In den 1990er Jahren betrug die Wohnbauförderung 1,3 % des BIP. Dieser Wert sank bis 2019 auf 0,4 % und wurde bis 2023 durch Bundesförderungen auf 0,6 % gesteigert. Dies ist jedoch weiterhin unter dem OECD-Durchschnitt. Eine Erhöhung der Wohnbauförderung ist dringend notwendig, um leistbaren Wohnraum zu schaffen und Eigentum zu schützen.
Förderungen, die wirtschaftliche Stabilität und soziale Verantwortung verbinden, sind keine Kosten, sondern Investitionen in die Zukunft. Sie sichern Eigentum, schaffen Arbeitsplätze und tragen zur Bewältigung der Rezession bei. Wir appellieren an die Verhandler von FPÖ und ÖVP, eine ausgewogene Politik zu verfolgen, die sowohl wirtschaftliche Impulse setzt als auch Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung stärkt.
Mit freundlichen Grüßen,
Initiative „Bauen ohne Boden“ (BoB)
Der Initiative „Bauen ohne Boden“ gehören Expert:innen unterschiedlichster Fachrichtungen an.
Ansprechpartner der Initiative Bauen ohne Boden:
Wolfgang Amann - IIBW;
Philipp Buxbaum und Christian Kircher - smartvoll Architekten;
Heinz Hackl - Velux; Vinzenz Harrer - Vinzenz Harrer GmbH,
Johannes Kislinger - AH3 Architekten;
Christian Murhammer - Österreichischer Fertighausverband,
Thomas Pipp - ÖBB Immobilienmanagement,
Sibylla Zech - TU Wien
Kovar & Partner
Mag. Heimo Gradischnig
Telefon: +436648494016
E-Mail: heimo.gradischnig@kovarpartners.com
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