Groß-Speicher als Puffer für Erneuerbaren Strom im Kommen

Ein wichtiger Teil der Energiewende

21.12.2024

Die deutsche Bundesregierung hat den Ausbau der erneuerbaren Energien zu einem zentralen Projekt ihrer Regierungsarbeit gemacht und neues Tempo in die Energiewende gebracht.

Zur Bedeutung von Speichern für die Energiewende

Speicher ergänzen die erneuerbaren Energien. Stromspeicher spielen für die Energiespeicherung als auch für die Stabilität des Stromsystems und des Stromnetzes eine wichtige Rolle. Gemeinsam sorgen erneuerbare Energien und Speicher dafür, dass Deutschland jederzeit sauber, sicher und bezahlbar mit Energie versorgt werden kann.
Link zur Speicherstrategie: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/S-T/speicher-fuer-die-energiewende.html

Schon heute stammt mehr als die Hälfte der Stromerzeugung in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Perspektivisch wird Strom zu über 90 Prozent aus Windenergie- und PV-Anlagen kommen. Biomasse, Wasserkraft und Wasserstoff liefern die weiteren Mengen. Dies bedeutet – und das ist die zentrale Herausforderung des künftigen Stromsystems –, dass die Stromerzeugung perspektivisch mehr Schwankungen aufweist: Bei guten Wind- bzw. Sonnenverhältnissen wird viel Strom erzeugt, bei schlechten Wind- und Sonnenverhältnissen wird wenig Strom erzeugt. Schwankungen innerhalb einer Stunde oder eines Tages sind mit anderen Herausforderungen verbunden und erfordern andere Lösungen als Schwankungen über mehrere Tage und saisonale Schwankungen.

Teilweise können die zunehmenden Schwankungen beim Energieangebot durch kosteneffizienten Ausgleich im europäischen Stromnetzverbund oder durch Flexibilität bei der Energienachfrage ausgeglichen werden. Darüber hinaus spielen Speicher in allen Bereichen (Strom, Wasserstoff, Wärme) eine wichtige Rolle. Insbesondere können perspektivisch auch Wasserstoff- und Wärmespeicher die Systemintegration der erneuerbaren Energien erleichtern und Speicherfunktionen im Energiesystem übernehmen. Speicher werden daher teilweise als Troubleshooter und „Schweizer Taschenmesser“ der Energiewende bezeichnet.

Zur Speicherkapazität in Deutschland
Insgesamt sind mittlerweile bereits einige Gigawattstunden an stationären Batteriespeichern in Deutschland gemeldet. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Heimspeicher, die den Gesamtmarkt tragen. Großspeicher bilden den zweitgrößten Markt vor Gewerbespeichern. Zum Vergleich: Die nationalen Pumpspeicherkraftwerke haben eine Speicherkapazität von insgesamt 39 Gigawattstunden.

Heimspeicher werden derzeit überwiegend zur Erhöhung des solaren Eigenverbrauchs eingesetzt. Gewerbespeicher dienen vor allem dem solaren Eigenverbrauch sowie der Lastspitzenkappung bei Gewerben oder der Schnellladung von Elektrofahrzeugen. Großspeicher wurden in den letzten Jahren fast ausschließlich zur Bereitstellung von Primärregelleistung erbaut. Momentan zeichnen sich jedoch drei neue Einsatzgebiete ab:

  • Integration großer PV- und Windparks im Rahmen der Innovationsausschreibungen
  • Netzbooster zur Netzbetriebsführung
  • Optimierung des Energiemanagements an großen Industriestandorten

Das Portal Battery-Charts der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen visualisiert die Daten des Marktstammdatenregisters der deutschen Bundesnetzagentur. Diese sind unter der Lizenz dl-de/by-2-0
auf der Seite https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR verfügbar.

Die Information über das wichtige Feld der Großspeicher findet man derzeit nur in Fachpublikationen wie dem Onlinefachmagazin der auf Energiethemen spezialisierten Analystenfirma Montel.
Nach Auskunft der vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland – 50Hertz, Amprion TenneT und TransnetBW –ist für enorm viele Großspeicherprojekte ein Netzanschluss beantragt worden.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Daten des Marktstammdatenregisters der deutschen Bundesnetzagentur.











Link/Quelle Grafik geplante Speicher: https://battery-charts.rwth-aachen.de/

Hinweise zur Methodik des Portals Battery-Charts:
Die Analysen basieren auf eigenen Auswertungen der veröffentlichten Einzelmeldungen, die nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt werden.
Die Grafiken sind interaktiv und können durch einen Klick auf die Legende angepasst werden (Klick: Einzelansicht | Klick + Strg: Auswahl mehrerer Datenreihen).
Neben der Auswahl auf dieser Seite gibt es auch ein öffentlich zugängliches Dashboard (siehe Reiter), das die Auswahl einzelner Bundesländer und Batterietechnologien ermöglicht.

Weitere Infos/Quellen:

https://battery-charts.rwth-aachen.de/

und das Preprint-Paper:
Jan Figgener, Christopher Hecht, David Haberschusz, Jakob Bors, Kai Gerd Spreuer, Kai-Philipp Kairies, Peter Stenzel, Dirk Uwe Sauer, The development of battery storage systems in Germany: A market review (status 2023), 2023, DOI: 10.48550/arXiv.2203.06762

Die Grafiken und Daten sind lizensiert unter CC BY 4.0 und dürfen unter Nennung der Urheber und Lizenz verwendet werden.

https://montelnews.com/de/news/8458570b-24b0-46c0-9fb4-e9c881de5660/unb-verzeichnen-161-gw-an-batterie-anschlussanfragen

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/energiewende-riesige-speicher-fuers-stromnetz-ein-batterietsunami-rollt-heran-a-59e79edc-91a7-421b-a1b8-8c3b5e39645b?utm_source=firefox-newtab-de-de

Der Artikel wurde zusammengestellt von Renate Brandner-Weiß.





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