Donaukorb statt Plastik!

Mit Traditionshandwerk zur Ressourcenschonung

10.11.2020


Manche Menschen kommen der Quadratur des Kreises ja recht nahe - so wie Karl Pirsch von der „Eine Welt Handel - EWH Pirsch GmbH“ aus Proleb in der Steiermark mit seinem Projekt „Donaukorb“.

Welchen Herausforderungen hat sich Karl Pirsch gestellt: 

  • Der Ressourcenverbrauch der Länder des globalen Nordens übersteigt bei weitem, was auf Sicht gesehen ökologisch verkraftbar ist
  • Das wirtschaftlich-soziale Nord-Südgefälle hat seine vielschichtigen Ursachen u.a. in einem ausbeuterischen Wirtschaftssystem geprägt von einseitiger Gewinnmaximierung, globalen Abhängigkeiten, Unterdrückung und unfairen Handelspraktiken
  • Ähnliche wie die oben beschriebenen globalen Benachteiligungen können auch innerhalb der Europäischen Union zwischen einzelnen Staaten bzw. Volksgruppen identifiziert werden - wie z.B. bei den margenalisierten Roma- und Sintigemeinschaften in Serbien
  • Landflucht und fehlende Absatzmärkte behindert eine Weiterentwicklung lokaler Handwerkstraditionen und die wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gebieten
  • Die europäische Gesetzgebung versucht zögerlich (aber trotzdem noch in ungenügendem Ausmaß), Ressourcenverschwendung einzudämmen. 2018 hat die EU die „Plastiksacker-Richtlinie“ beschlossen, durch die unter anderem ab Ende 2018 Plastiksackerl nicht mehr kostenlos hergegeben werden dürfen

Wie bringt man diese Problemfelder unter einen Hut? Karl Pirsch hat seine Erfahrung als Importeur fair gehandelter Produkte aus dem globalen Süden für die Weltläden in Österreich mit seinen innovativen Visionen in einem neuen Projekt gebündelt: 

Ziel des Projektes ist die Wiederbelebung des Weiden- und Korbflechtsektors unter Einbindung der Roma und Sinti-Gemeinschaft und nach Fair Trade Prinzipien in Serbien, zur Einkommenssicherung für marginalisierte Gruppen und Schaffung von Arbeitsplätzen. Als grundlegendes Ziel ist die Nutzung von nachhaltigen Verpackungs- und Transportmaterialien wie Körben anstatt Plastik im Geschäftsmodell verankert. 

Um die Weidenanbaugebiete in den Regionen Apatin, Sabac, Krusevac wiederzubeleben und in der umliegenden Umgebung Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten für Roma und Sinti und das lokale serbische Kleinhandwerk zu schaffen, wird eine Weide- und Korbproduktion für den europäischen Export aufgezogen. Zuzüglich werden zur interkulturellen Verständigung und Unterstützung von Roma und Sinti Trainings durchgeführt, die langfristig diese Gemeinschaft in den serbischen Arbeitsmarkt integriert. 

Was konnte bereits erreicht werden? Der Korbhandel erlebt eine Renaissance! Nicht nur der Einzelhandel mit Körben floriert, auch der B2B- und Großhandelssektor ist auf den Trend aufgesprungen: Handelshäuser präsentieren ihre Waren in geflochtenen Körben aus Serbien, Winzer versorgen ihre Kund*innen mit Flaschenkörben, Gartencenter und Baumärkte verkaufen Wirtschaftskörbe.

Körbe statt Plastik! Noch dazu sozialverträglich produziert mit hoher regionaler Wertschöpfung. Mehr dazu im sehr informativen Video über das „Donaukorbprojekt“.




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