Stroh als ökologische (Einblas-)Fassaden-Dämmung

Es gibt die Alternativen zum „Quasi-Monopol Styropor"

23.2.2021


Die Besichtigung der Fassaden-Einblasdämmung mit Stroh bei Tina Miedler in Waidhofen/Thaya bei einem der letzten „Waldviertler Energiestammtische“ lieferte den Beweis:
Es gibt sie, die ökologischen Alternativen zum „Quasi-Monopol Styropor“ bei der Modernisierung und Dämmung von Häusern!
Stroh wurde für die Fassade und Zellulose für die Dachschräge verwendet, beides eingeblasen. Generell ist zu sagen, dass es für die Fassadendämmung von Bestandsgebäuden eine Reihe von Möglichkeiten auch ohne Polystyrol gibt.

Eine bewährte Variante ist die Kombination aus Holzweichfaserplatte und ökologischer (Einblas-)Dämmung. Das Haus von Christina Miedler wurde um 1960 gebaut. Durch den Waldviertler Energiestammtisch im Jahr 2019 lernte sie Reinhard Appeltauer kennen, der bei Sonnenklee aus Kematen arbeitet. Des Weiteren sollte die Region unterstützt werden, so wurde für die Ausführung des Projekts “Einblasdämmung mit Stroh” die Fa. Reissmüller aus Waidhofen/Thaya gewählt.

„Wir haben auf unsere Bestandsmauer zuerst eine Holzunterkonstruktion aus KVH hergestellt und danach mit einer Holzweichfaserdämmplatte verschalt. Plan war, 10 cm mit Stroh auszublasen und 6 cm Holzweichfaserdämmplatte, welche zugleich als Putzträgerplatte fungiert. Wie alles “zu” war, haben wir mit einem Dosenbohrer wieder Löcher geschnitten, damit der Zimmerer das Stroh einbringen konnte. Als letzte Schicht kam der Putz“, erzählt Fr. Miedler. Bei diesem Vorzeigeprojekt im Waldviertel kam das Einblasstroh von Sonnenklee und Verarbeiter vor Ort war die Fa. Reissmüller.

Johann Sauer, der Leiter des Bereichs Holzbau-Zimmerei, weist auf die jahrzehntelange Erfahrung z.B. bei Zellulose-Einblasdämmung hin. Reinhard Appeltauer hebt die Bereiche Dämmen und Bauen mit Strohballen als weitere Option hervor und verweist auf den vorbildlichen Neubau „Haus des Lernens“ in St. Pölten mit einem Aufzugschacht aus Holz.

Erich Longin hat seit mehreren Jahrzehnten gemeinsam mit seinem Bruder „Natürlich bauen und dämmen“ als Qualitätsmerkmal in der Fa. Longin - Dobersberg, einem Pionier bei diesem Thema, etabliert und betont die Möglichkeiten zum Einsatz von diversen ökologischen Baustoffen (Schafwolle, Flachs, Hanf, Dämmjute, …). Sauer, Appeltauer und Longin stehen für weitere Fragen zur Verfügung.

Alle drei hoffen auf die weitere Bewusstseinsbildung für eine Baukultur, die auf Natürlichkeit als Qualitätsmerkmal, nicht zuletzt für die Wohnqualität, setzt.

Weitere Infos:
www.sonnenklee.at
www.baustroh.at 
www.longin.at
www.energiestammtisch.info


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