Gemeinwohl-Ökonomie

Wirtschaft im Einklang mit Mensch, Tier und Natur

3.12.2020


Nachhaltig wirtschaftende Betriebe ziehen im Konkurrenzkampf gegenüber skrupellosen Unternehmen oftmals den Kürzeren. Für schnelles Geld wird gerne die Moral übersehen und die geplante Obsoleszenz der Lebensdauer von technischen Geräten gehört bei der Herstellung heutzutage fast schon genauso dazu wie ein Burnout zu einer erfolgreichen Karriere. Erdbeeren aus Ägypten sind billiger als die vom Bauern im Nachbardorf und fair produzierte Kleidungsstücke können mit jenen, die von Kindern in Indien genäht werden, nicht konkurrieren.

Globale Konzerne zahlen weniger Steuern als regionale Familienbetriebe und das Jahresgehalt von so manchem Manager ist höher als das Lebenseinkommen einer Krankenpflegerin. Für billig produziertes Fleisch bleiben Tierwohl und Umweltschutz auf der Strecke. Geld ist vom Mittel zum Zweck des Wirtschaftens geworden. Unsere Politik fördert ungebremstes Wachstum. Der Preis dafür ist höher als wir ihn mit Geld je bezahlen werden können.

Das wissen wir alle und es ist dringend an der Zeit etwas dagegen zu unternehmen.

Die Gemeinwohl-Ökonomie bietet praktische Lösungsansätze. Sie wurde 2010 nach einer Idee des Österreichers Christian Felber ins Leben gerufen und befasst sich mit praktikablen Werkzeugen, die eine Entwicklung im Einklang mit Mensch Tier und Natur auslösen. Weltweit stehen rund 11.000 Unterstützer*innen und mehr als 4.000 Aktiven in über 180 Regionalgruppen dahinter.

Eines der wichtigsten Herzstücke der Gemeinwohl-Ökonomie ist die Gemeinwohl-Bilanz. Diese basiert auf einer Matrix https://web.ecogood.org/de/unsere-arbeit/gemeinwohl-bilanz/gemeinwohl-matrix  mit deren Hilfe Unternehmen und andere Organisationen (z.B. Gemeinden, Bildungseinrichtungen und Vereine) die Grundwerte Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und demokratische Mitbestimmung in Bezug zu ihren Berührungsgruppen (Lieferant*innen, Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, Mitarbeitende, Kund*innen und Mitunternehmen, gesellschaftliches Umfeld) systematisch hinterfragen, kritisch beurteilen und weitere Handlungsspielräume entdecken. Um ein möglichst umfassendes und objektives Ergebnis zu erzielen, können die Bilanzen extern auditiert oder in einem Peergruppenprozess evaluiert werden. Es gibt bereits mehr als 600 Gemeinwohl-Bilanzen.

Deklariertes Ziel der Gemeinwohl-Ökonomie ist der Wertewandel in der Wirtschaft. Neue Maßstäbe sollen Gesellschaft und Politik https://web.ecogood.org/de/unsere-arbeit/politik/ so beeinflussen, dass ein gutes Leben für Alle auf unserem Planeten Wirklichkeit wird. 

Zusammengestellt von Renate Brandner-Weiß

Erklärvideo: https://www.youtube.com/watch?v=j2ZuiE-U1rk&feature=youtu.be
Mehr Informationen https://web.ecogood.org/de
Kontakt: Mag.a Ulrike Kleindienst, Koordinatorin der Regionalgruppe Waldviertel und zertifizierte Beraterin für Gemeinwohl-Bilanzen
Mail: ulrike.kleindienst@ecogood.org   Tel: 0664/1266414


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